»Nord Stream 2 war der größte politische Fehler der vergangenen 50 Jahre«

Seit langem reist der französischen Philosoph Bernard-Henri Lévy in Krisengebiete, zuletzt in die Ukraine. Im Interview erklärt er, warum ihm der Kampf dort Hoffnung für die Zukunft macht.

Geradeheraus: Bernard-Henri Lévy im Januar 2023 in der Nähe des Élysée-Palastes.

Foto: Jonas Unger

Bernard-Henri Lévy, den sie in Frankreich nur BHL nennen, ist einer der umstrittensten, aber auch bedeutendsten Denker seines Landes. Die einen sehen in ihm einen legitimen Erben von Jean-Paul Sartre, die anderen halten ihn für einen Selbstdarsteller. Sein Status als engagierter Intellektueller, der keinem Konflikt aus dem Weg geht, ist unbestritten. Seit Jahrzehnten reist er als selbst ernannter Emissär für Menschenrechte und Demokratie durch Krisengebiete und veröffentlicht Bücher und Filme darüber. Einst ein klassischer 68er, brach er früh mit totalitären