»Die haben nur feste sich selber gesehen«


Der selbstherrliche Helmut Schmidt, der zudringliche Carl Zuckmayer, der ewig unerreichbare Theo Sommer: In einem langen Berufsleben war Heide Sommer die Sekretärin von Männern, die alle so berühmt wie schwer zu ertragen waren.

Heide Sommer im Naturschutzgebiet Kronenloch an der Nordsee, nicht weit von ihrem Wohnort Wacken.

Foto: Claudia Klein

SZ-Magazin: Sie sind seit mehr als einem halben Jahrhundert Sekretärin und haben für Theo Sommer, Carl Zuckmayer, Joachim Fest, Günter Gaus, Rudolf Augstein, Fritz J. Raddatz und Helmut und Loki Schmidt gearbeitet. Wie kamen Sie mit 22 zur »Zeit«?
Heide Sommer: Ich erschien ohne Termin in der Personalabteilung und durfte gleich zur Chefin. Ich sagte: »Ich bin Sekretärin und möchte hier arbeiten.« So einfach war das 1963. Ich kam ins Politikressort, das von Gräfin Dönhoff geleitet wurde, und arbeitete für ihre berühmten Buben. Das waren Theo Sommer, Hans Gresmann, Rolf Zundel und Dietrich Strothmann. Dazu kam noch der chaotische Jungredakteur Kai Hermann, der später beim Stern mit der Serie Wir Kinder vom Bahnhof Zoo berühmt wurde. Meine wichtigste Qualifikation war, die Handschriften der fünf entziffern zu können. Sie schrieben ihre Artikel mit der Hand, ich tippte sie in eine riesige mechanische Schreibmaschine.