SZ-Magazin: Herr Krogerus, Herr Tschäppeler, angenommen, unsere Leserinnen und Leser hätten Schwierigkeiten, mit der Lektüre dieses Interviews anzufangen – was empfehlen Sie ihnen?
Mikael Krogerus: Sich erstmal bewusst machen, dass man im Leben hinterher viel häufiger die Dinge bereut, die man nicht getan hat. Das gilt für die Steuererklärung genauso wie für die Alpenüberquerung. Machen ist in den allermeisten Fällen besser als Nicht-Machen.
Um bei unserem Beispiel zu bleiben: Was, wenn wir hinterher bereuen, den Text gelesen zu haben, weil er uns gelangweilt oder nicht weitergebracht hat?
Mikael Krogerus: Das kann schon sein, dann ärgert man sich vielleicht über die vergeudete Zeit. Aber wenn wir immer nur Dinge tun, von denen wir vorher wissen, dass sie in unseren Augen gut sind, sich rentieren, werden wir kaum etwas wirklich Neues daraus mitnehmen. Wir enthalten uns bestimmte wichtige Erfahrungen vor, die ja auch im Negativen oder Langweiligen stecken können. Deshalb, auch wenn es banal klingt: Einfach loslesen.