Das Milliardengeschäft mit geschützten Tieren

Dreißig Jahre lang schaffte Johann Zillinger exotische Vögel nach Europa, Interpol nannte ihn »einen der größten Artenschmuggler der Welt«. Inzwischen hat er ausgepackt – und sagt, seine wichtigsten Helfer waren die Artenschutzbehörden selbst.

Ein Grünarassari auf Johann Zillingers Hof im Osten Österreichs. Diese Art gilt nicht als gefährdet.

An einem Märzmorgen 2016 tritt der Zollfahnder Thomas Engel durch zwei schall­sichere Türen einer ehemaligen Dachdeckerei im östlichen Österreich. Frost liegt auf den Getreidefeldern, in der Ferne sind die Gipfel der Kleinen Karpaten zu ­sehen, sie sind von Schnee bedeckt. In der Halle aber könnte Engel glauben, im Amazonas zu stehen. Tropisch feuchte Temperaturen, eine Sprinkleranlage, die Monsunschauer nachbildet, und Volieren, durch die Papageien in leuchtend bunten Farben schauen: Prachtamazonen, Hyazinth-Aras, Palmkakadus, Goldsittiche.

Gerade wurde Engel befördert, mit ­27