Bevor er zu den Brennstäben aufbrach, setzte sich Vincent Ialenti den Ängsten und Sorgen aus, die radioaktiver Abfall hervorruft. Der tödlichste Müll der Welt. Gefährlich über Hunderte Generationen hinweg. Bis heute ist auf der Erde keine ein- zige Stätte in Betrieb, die Brennstäbe so lange sicher lagern könnte. Der Dokumentarfilm, den sich Ialenti vor seinem Aufbruch ansah, zeichnete ein gespenstisches Bild der Stollen und Gänge, die als erstes atomares Endlager ausgebrannte Brennstäbe aufnehmen sollten. Dieses Endlager war Ialentis Ziel. Aber nicht aus Sorge, nicht aus Angst. Er hatte die Hoffnung, die Arbeit mit Atommüll nutzen zu können – als Vehikel, das Zeitreisen in die Zukunft möglich macht.
Wie man eine Million Jahre im Voraus plant
Atommüll strahlt Jahrmillionen. Wie soll er sicher gelagert werden? Anhand dieser Frage zeigt ein Anthropologe, dass das Langzeitdenken eine Kulturtechnik so wie das Lesen werden muss – gerade angesichts der Erderhitzung.