»Wenn Sie sich zu 90 Prozent weniger ins Gesicht fassen, reduzieren Sie 90 Prozent der Übertragungswege«

Nase, Augen und Mund sind Haupteinfallstore für das Coronavirus. Wie schaffen wir es, uns nicht ständig selbst im Gesicht zu berühren? Der Psychologe und Psychotherapeut Jürgen Margraf gibt Tipps für effektive Verhaltensänderung.

Tränen sollten wir nur mit einem frischen Taschentuch wegwischen.

Foto: Getty Images

SZ-Magazin: Während der Corona-Krise schaffe ich es zwar, wenig vor die Tür zu gehen, meine Hände oft zu waschen und in die Armbeuge zu niesen. Aber das Virus überträgt sich ja auch, wenn ich mir ins Gesicht fasse und dabei an Mund, Nase oder Augen komme. Nur merke ich oft gar nicht, dass ich das mache. Wie kann ich das verhindern?
Jürgen Margraf: Das Problem ist, dass der Griff ins Gesicht meistens eine Verhaltensgewohnheit ist, etwas, was man durch häufige Wiederholungen quasi automatisch macht und nicht mehr bewusst wahrnimmt.