Was mich die Pandemie-Einsamkeit lehrte

Kurz vor dem ersten Lockdown zerbricht die Beziehung – einen schlimmeren Zeitpunkt könnte es nicht geben, denkt unsere Autorin. Doch die Angst vor der Isolation weicht im folgenden Jahr einer Erkenntnis: Aus dieser brutalen Art des Alleinseins kann sie mehr ziehen als aus jeder schnellen Ablenkung.

Einen Balkon hat die Autorin nicht, was sie in der Pandemie aber ebenfalls oft macht: alleine rumsitzen und sich bestmöglich selbst umarmen.

Foto: Getty/AleksandarNakic

»Hilfe !!!!«, schrieb ich am 20. März 2020 in mein Notizbuch. »Jetzt also die Steigerung von Einsamkeit.«

In Bayern wurden an diesem Tag die ersten Ausgangsbeschränkungen erlassen, und mich überfielen lauter Ängste auf einmal. Globale Seuche, überfüllte Intensivstationen, meine sture Oma, die gerade erst eine ernste Krankheit überstanden hatte, die Gefahr für alle anderen älteren und kranken Menschen, Infektionszahlen. Darunter mischte sich meine persönliche Furcht, die im Vergleich unbedeutend klingt, mir aber ebenfalls unüberwindbar vorkam: Wie sollte ich die kommende