»Der Vatikan will das nicht kommunizieren«

Riccardo Cotarella berät Weingüter in aller Welt, auch die von Prominenten wie Sting. Ein neuer Kunde ist besonders verschwiegen: Papst Franziskus hat bei Cotarella seinen neuen Messwein bestellt.

Ein Weinmacher wie Riccardo Cotarella, 73, kann riechen, wie der Wein schmeckt.

Foto: Privat

SZ-Magazin: Haben Sie einmal nachgezählt, wie viele hunderttausend Flaschen Wein nach Ihren Vorgaben produziert werden?
Riccardo Cotarella: Nein. Diese Zahl wäre auch nicht sonderlich interessant. Eher, wie viele unterschiedliche Weine wir verantworten. Das dürften allein in Italien bei 81 Weingütern und im Schnitt vier Weinen pro Weingut mehr als 300 sein.

Wie viele Weingüter beraten Sie?
In Italien 81, insgesamt 102. Zwei Weingüter in Japan, zwei in Frankreich, dann noch welche in Rumänien, Russland, Spanien, Israel, Palästina. Japan war ein besonders großes Abenteuer, weil die Japaner ja nicht viel Erfahrung im Weinbau haben. Wir haben in der Nähe von Sapporo gepflanzt, in der kältesten Gegend Japans. Im Winter herrschen da oft minus 20, 25 Grad mit zwei, drei Metern Schnee. Aber der Schnee schützt die Reben vor dem Frost. Die hohe Lage weiter im Süden eignet sich gut für Pinot Noir, der schmeckt sehr gut zu Sushi. Wir bauen in Japan auch zwei autochthone Trauben an:il Koshu und il Baily-a.