Was zu tun ist, wenn die Eltern alt werden

Woran merkt man, dass der Vater den Alltag nicht mehr alleine bewältigen kann? Wann ist ein Pflegeheimplatz für die Mutter die beste Lösung? Melanie Kuwalefsky von der AWO-Beratungsstelle gibt Tipps für den gemeinsamen Umgang mit dem Altern – und nennt die wichtigsten Anlaufstellen für Betroffene und Angehörige. 

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SZ-Magazin: Frau Kuwalefsky, woran merkt man überhaupt, dass die alternden Eltern nicht mehr selbstständig mit dem Alltag fertig werden?
Melanie Kuwalefsky: Das fängt bei kleinen Dingen wie Körperpflege an und endet bei der Selbstgefährdung, zum Beispiel beim Autofahren im hohen Alter. Jeder kennt seine Eltern ja am besten und merkt, wenn etwas anders ist. Funktioniert der Haushalt noch? Wie sieht es in der Wohnung aus? Möglicherweise muss man seine Toleranzgrenze den Eltern gegenüber auch öffnen. Wenn die Mutter es nicht mehr schafft, ihre Bluse zu bügeln, sie damit aber kein Problem hat, ist das in Ordnung. Im Alter muss nicht alles perfekt sein. Sobald die Mutter oder der Vater aber darunter leidet, dass sie oder er nicht mehr schafft, was sie oder er immer geschafft hat, dann wird es Zeit, das Gespräch zu suchen, Hilfe anzubieten und nach Lösungen zu suchen. Besser ist es aber, das noch vor der Bedürftigkeit zu tun.