Wie man mit Kindern über den Krieg spricht

»Kinder bekommen mehr mit, als wir denken«, sagt die Psychologin Elisabeth Raffauf und gibt Tipps, wie Eltern informieren und dabei Ängste auffangen können.

Es ist entscheidend, dem Kind zu signalisieren: Du kannst mit deinen Sorgen jederzeit zu mir kommen.

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SZ-Magazin: Wann immer man gerade Nachrichten sieht oder hört, ist der Krieg in der Ukraine Thema. Natürlich nimmt mich das mit – was meiner fünfjährigen Tochter nicht verborgen bleibt. Sie möchte wissen, was los ist. Wie antwortet man seinem Kind in so einer Situation?
Elisabeth Raffauf:
Ich möchte andersrum beginnen, nämlich damit, was man nicht antworten sollte: »Nix ist los.« Ich weiß, dass manche Eltern ihr Kind vor allen bösen Dingen beschützen wollen. Und das ist auch verständlich. Aber Kinder merken, wenn etwas nicht stimmt. Sie spüren unsere Ängste und Sorgen genau und sie bekommen viel mehr mit, als wir denken. Wenn wir dann so tun, als sei alles okay, kann das genau ins Gegenteil umschlagen. Denn das Kind nimmt ja etwas anderes wahr und wird so verunsichert.