Entschuldigen Sie, kennen Sie diese Bilder hier schon aus dem Internet? Nein? Noch nicht? Dann kommen wir ja gerade recht, wir müssen sie Ihnen unbedingt zeigen, denn wir haben schon lang nicht mehr so was Rührendes, Bewegendes, ach was, ganz einfach Süßes entdeckt: Das Baby auf den Bildern ist Mila Enersen, eine kleine Finnin, gut zwei Monate alt. Ihre Mutter, Adele Enersen, arbeitet in Helsinki, sie ist Werberin, aber zurzeit widmet sie sich ausschließlich ihrer Tochter. Weil sie ihr so gern beim Schlafen zuschaut, hat sie sich irgendwann ausgemalt, was das Kind wohl träumt. Und hat die Träume einfach nachgebaut. Träumt Mila vom Fliegen? Von blauen Elefanten? Von lila Kraken? Von Büchern?
Na ja, wenn Neugeborene wirklich träumen, dann vermutlich eher von endlosen Milchseen. Aber Adele Enersen hatte so viel Spaß daran, ihre Tochter in Traumwelten zu versetzen, dass sie die Bilder auf ihrer Homepage zeigte. Und kurz darauf meldete sich die halbe Welt bei ihr: »Die Reaktionen sind überwältigend«, erzählt sie. Inzwischen kopieren auch wildfremde Menschen Milas Bilder in ihre Blogs.
Man kann sich streiten, ob es wirklich ideal ist, ein Kind so im Internet zu zeigen, es kann sich ja nicht wehren. »Ich war auch schon drauf und dran, die Bilder wieder von der Seite zu nehmen«, sagt Adele Enersen, »aber dann dachte ich: Ich kann das nicht mehr aufhalten. Und so ist wenigstens immer klar, wo die Bilder ursprünglich herkommen.« Was Mila in ein paar Jahren, als Teenager, von all dem halten wird, darüber macht sich Adele Enersen übrigens keine Illusionen: »Sie wird ihre Mutter für verrückt halten. Aber tun das nicht alle pubertierenden Töchter?«
Fotos: Adele Enersen