»Lachen ist überlebenswichtig«

Der Komiker Ricky Gervais kann irre lustig sein – er weiß aber auch, warum uns traurige Geschichten helfen. Ein Gespräch über fiese Witze, Hollywood-Eitelkeiten und den Tod.

Gervais ist berüchtigt dafür, Szenen durch endlose Lachanfälle zu versauen. Dabei ist er jenseits der Arbeit ein eher nachdenklicher Typ.

Foto: David Vintiner

SZ-Magazin: Mr. Gervais, Sie haben mal gesagt: Wer es schafft, Widrigkeiten ins Gesicht zu lachen, ist kugelsicher. Was bringt Sie in diesen Zeiten zum Lachen?
Ricky Gervais: Ich kann gut über mich selbst lachen. Wenn mich zum Beispiel eine Spinne erschreckt. Ich sehe die irgendwo im Wohnzimmer krabbeln, mache einen albernen Hopser und quieke aufgeregt. Nur weil da so ein winziges Tier rumkrabbelt. Zum Totlachen!

Was noch? 
Hunde.

Hunde?
Ja! Diese unmittelbare, ungefilterte Emotion! Wir erwarten immer, dass in allem etwas Komplizierteres steckt, ein Geheimnis, eine tiefere Ebene. Aber wenn Sie einem Hund gegenüberstehen, ist das so eine wunderbar eindeutige Sache. Er denkt: Ich liebe dich. Hechel, hechel. Da gibt es nichts zu rätseln. Trotzdem personifizieren Sie das Tier unweigerlich. Dagegen können Sie nichts tun. Sie fragen sich, was denkt der gerade? Und genau so funktioniert ja auch Comedy.