Ob George W. Bush einst an die Betten seiner Töchter trat und sie leise in den Schlaf sang? Ob der nordkoreanische Diktator Kim Il Sung die Wiege seines Sprößlings Kim Jong Il schaukelte? Ob Saddam Hussein versuchte, seine schreienden Babys Udai und Kusai mit sanften Flötentönen zu beruhigen? Wir wissen es nicht. Wohl aber wissen wir, dass auf der ganzen Welt die Kinder weinen, wenn sich die Nacht über ihre Bettchen senkt. Und dass auf der ganzen Welt Mütter (und manchmal auch Väter) versuchen, die Kleinen mit Musik zu beruhigen. Diese Erkenntnis hat sich der norwegische Musikproduzent Erik Hillestad zu Nutze gemacht, um zu beweisen, dass auch in den von George W. Bush für »böse« erklärten Ländern gute Menschen wohnen. Er fuhr nach Kuba, Syrien, in den Iran und andere so genannte Schurkenstaaten und nahm dort traditionelle Wiegenlieder auf. Die Aufnahmen arbeitete er im heimischen Tonstudio aus. Das Ergebnis ist eine CD und heißt Lullabies From The Axis Of Evil. Sie ist ein stimmungsvoller Beweis dafür, dass Musik keine Grenzen und keine Ideologien kennt. Ob jedoch die iranischen Schlaflieder auch dann ihre beruhigende Wirkung entfalten, wenn amerikanische Bomben auf das Land fallen? »Lullabies From The Axis Of Evil«, Strange Ways/Indigo, über den Musikfachhandel.