SZ-Magazin: Herr Gugutzer, Sie beschäftigen sich in Ihrer Forschung ausgiebig mit unserem modernen Körperbild, unter anderem forschen sie auch zur Sportsucht. Ab wann muss man sich Gedanken machen?
Robert Gugutzer: Wenn man das Gefühl hat, unbedingt Sport machen zu müssen. Vielleicht sogar, wenn man das gar nicht möchte oder das eigentliche Sportprogramm schon erledigt hat, aber immer noch der starke Drang dazu da ist – und man dem auch nachgibt. Das ist ein Hinweis, dass der Sport offensichtlich mehr als nur eine Leidenschaft ist.
»Der Körper ist inzwischen ein Objekt, das man aktiv gestaltet«
11 Millionen Deutsche sind in Fitnessstudios registriert. Was suchen sie dort? Der Soziologe Robert Gugutzer spricht im Interview über die Sucht nach einem schöneren Körper, die kapitalistische Logik der Hantelbank – und den großen Imperativ unserer Zeit: gesund sein zu müssen.