»Der schnalzt richtig am Gaumen«

Wenig Alkohol und eine perfekte Balance aus Süße und Säure – das macht Kabinettweine ideal für den Sommer. Der Sommelier Stefan Grabler hat zwölf Riesling-Kabinettweine von Mosel, Nahe und Rheingau blind verkostet. Den Testsieger hätte er am liebsten sofort ausgetrunken.

Fotos: Hersteller, Collage: Lea Sophie Fetköter

Kabinett bezeichnet grundsätzlich eine Prädikatsstufe im deutschen Weinqualitätssystem. Neben den Bezeichnungen »Landwein« und »Qualitätswein«, welche die niedrigste Klassifizierung darstellen, wird außerdem zwischen sechs Prädikatsstufen unterschieden: Kabinett, Spätlese, Auslese, Beerenauslese, Eiswein und Trockenbeerenauslese. Die Trauben für Prädikatsweine müssen alle aus einem Anbaugebiet stammen und bei der Lese einen bestimmten Reifegrad vorweisen. Bei Kabinettweinen liegt der Reifegrad, also der Zuckeranteil in den Trauben, der in Oechsle gemessen wird, bei 73 bis 82 Grad Oechsle. (Im Anbaugebiet Baden gelten andere Regeln, dort müssen Kabinettweine 76 bis 85 Grad Oechsle haben.) Die Prädikatsstufen finden sich nur noch selten auf den Etiketten. Wenn ein Wein aber als Kabinett deklariert wird, handelt es sich meistens um einen restsüßen Wein, wobei es auch trockene Kabinettweine gibt.