Dieter: Alles begann damit, dass mein Computer kaputtging. Robert und ich sind uns vorher schon über den Weg gelaufen, im Supermarkt oder in der Münchner Gruppe »Gay & Gray« – die hatte Theo Kempf, ein Freund von uns, für Schwule ab vierzig gegründet. Aber ich habe nicht gemerkt, dass Robert scharf ist auf mich. Auch dass er mir vom ersten Blick an gefallen hat, blieb mir erst mal unbewusst. Jedenfalls habe ich ihn gefragt, ob er meinen Computer reparieren kann, weil er sich als Autodidakt zum Spezialisten entwickelt hatte. Ab da ist unser Kontakt intensiver geworden – nicht nur wegen der Computerprobleme. Einige Tage später haben wir mit unserer »Gay & Gray«-Gruppe einen Ausflug nach Ulm gemacht, und da hat es endlich bei uns beiden gefunkt – wieso da, lässt sich nicht erklären, es war halt so. Bis dahin war es eher ein vorsichtiges aneinander Herantasten gewesen. Seit vierzehn Jahren sind wir nun zusammen und seit über drei Jahren glücklich verheiratet.
»Eine Affäre ist doch kein Grund für eine Scheidung«
Dieter, 79, und Robert, 58, sind seit vierzehn Jahren zusammen. Jemanden fürs Leben kennenzulernen, wenn man älter wird, ist für Schwule genauso schwierig wie für Heteros, sagen sie. Wie es bei ihnen trotzdem geklappt hat – und was sie heute besser wissen als früher.