»Wichtig war nur, dass Ella überlebt«

Olga und Ingo haben zwei Töchter. Als bei der jüngeren kurz nach der Geburt ein schwerer Herzfehler diagnostiziert wurde, rückte alles, was in ihrem Leben vorher wichtig gewesen war, in den Hintergrund. Hier erzählt das Paar, was es über Zusammenhalt und die Liebe gelernt hat.

Olga (36) und Ingo (44) mit ihren Töchtern Lena (7) und Ella (fast 5)

Ingo: Lena war ein absolutes Wunschkind. Ein weiteres Kind wollte ich nicht, aber Olga wünschte es sich so sehr, und ich stimmte schließlich zu unter der Bedingung, sie würde sich um die Kinder kümmern. Ich habe eine Schreinerei, die damals mein Lebensmittelpunkt war. Ich habe 14 Stunden am Tag gearbeitet, ich konnte mir kein anderes Leben vorstellen.

Olga: Wir sind seit 2006 ein Paar, seit 2011 verheiratet. Uns ging es immer sehr gut: Genug Geld, um all unsere materiellen Träume zu verwirklichen, jedes Jahr mehrere Fernreisen, zum Beispiel in die Karibik … Wir haben das Leben in vollen Zügen genossen, auch nach Lenas Geburt. Auch als Ella auf die Welt kam, schien erstmal alles in Ordnung zu sein. Ich bin Krankenschwester, ich hatte täglich mit Kindern mit Krankheiten und Behinderungen zu tun. Doch dass es uns selbst treffen könnte, hätte ich nie gedacht. Als Ella ein halbes Jahr alt war, hatten wir im Krankenhaus einen Kontrolltermin wegen Herzgeräuschen. Es stellte sich heraus: Ellas Herz ist stark vergrößert, die Klappen sind undicht, sie braucht einen Herzkatheter. Und auf einmal ging alles ganz schnell.