Lisa: Bei uns war die Arbeit schon vor der Liebe da. Oder vielleicht war die Liebe auch direkt da und wir haben sie nur noch nicht erkannt. 2014 haben wir beide sechs Wochen lang an einer Musiktheaterproduktion mitgewirkt, so haben wir uns kennengelernt. Wir hatten nie dieses Werben umeinander, aber wir haben uns da abends immer »auf eine Zigarette« getroffen. Obwohl wir gar nicht geraucht haben. Das war nur unser Vorwand, um uns nochmal alleine zu treffen – aber dass das ein Vorwand war, das haben wir nicht mal selbst kapiert. Wir hatten nur beide dieses vage Gefühl: Irgendwie ist es schöner, wenn die andere da ist, irgendwie macht die Arbeit dann gleich noch viel mehr Spaß. Rike war damals noch in einer Beziehung und ich war vorher nur mit Männern zusammen gewesen. Durch die enge Zusammenarbeit sind wir uns nähergekommen, aber erst nach der Premiere hat es richtig gefunkt. Ich benutzte die Ausrede, mit Rike ein Missverständnis mit dem Künstlerischen Betriebsbüro klären zu müssen – was wir dann abends bei einem Cocktail taten. Das Missverständnis war schnell ausgeräumt, das Verständnis füreinander nahm mit steigendem Alkoholpegel schicksalhaft zu. Arbeit und Liebe sind für uns seitdem eins.
»Als Paar arbeitet man viel effizienter, aber auch viel rücksichtsloser«
Lisa und Rike haben sich bei einer Theaterproduktion verliebt und dann gemeinsam einen Film gedreht – ein völliger Irrsinn, sagen sie. Hier erzählen die beiden, worauf es ankommt, wenn man Liebe und Arbeit verbindet.