SZ-Magazin: Herr Tschäppeler, Sie haben gemeinsam mit dem Autor Mikael Krogerus ein Buch über Zusammenarbeit geschrieben. Dieses Gemeinschaftsprojekt scheint also gut geklappt zu haben. Haben Sie auch schon das Gegenteil erlebt?
Roman Tschäppeler: Ich erinnere mich an eine Situation, als ich vor Jahren in einem Projekt an einer Kunsthochschule mitgearbeitet habe. Wir sollten, grob gesagt, Produktideen für die Zukunft entwerfen und anschließend in einer Ausstellung präsentieren. Dafür standen wir vor der Wahl: Konzentrieren wir uns auf eine Idee und bauen einen Prototyp oder reißen wir alles in einer fiktiven Werbekampagne kurz an? Ich war für den Prototyp, aber ich war in der Unterzahl. Und ich hatte Bauchschmerzen mit der Entscheidung der Gruppe. Trotzdem habe ich das Projekt mitgetragen, weil ich nichts gesagt habe. Sehr unangenehm.
»Es muss möglich sein, aus der Rolle zu fallen«
Woran erkennt man, ob man in einem guten Umfeld arbeitet? Was braucht es, um gemeinsam Großes zu erreichen? Der Autor Roman Tschäppeler erklärt, wie man Vertrauen im Kollegenkreis schafft – und warum es an Bord einer übermüdeten, aber eingespielten Flugzeugcrew sicherer ist als bei einer, die zum ersten Mal zusammen fliegt.