SZ-Magazin: Was halten Sie davon, wenn wir über Vergebung sprechen?
Woody Harrelson: Klar. Ich werde gern philosophisch.
In Ihrem neuen Film Schloss aus Glas spielen Sie Rex, einen begeisterten, aber verantwortungslosen Vater. Am Ende bittet er seine Lieblingstochter um Vergebung. Warum?
Er hat ja einiges falsch gemacht in Sachen Elternschaft.
Aber er hält sich doch die ganze Zeit für einen Superdaddy.
Es kommt ja oft vor, dass man Dinge erst realisiert, wenn die eigene Zeit fast abgelaufen ist.
Was hat Sie an Rex berührt?
Er hat schon gute Seiten. Er ist natürlich nicht sehr gut in Form, wenn er trinkt. Aber ich mag, wie er über Bildung denkt: dass sie praktisch und experimentell sein sollte, dass Kinder in der Natur besser aufgehoben sind als im Klassenzimmer. Er liebt seine Kinder ja wirklich inniglich, er hat Fantasie, reißt sie mit und ist in mancher Hinsicht ein richtig toller Vater. Und er glaubt daran, frei sein zu können. Er versucht es wirklich. Man kann seine Art, das zu versuchen, nicht gut finden. Ich finde sie zumindest spannend.