»Schwieriger als Veränderung ist, sich selbst zu überwinden«

Der dänische Therapeut Johan Deckmann verarbeitet
seine Sitzungen, indem er erfundene Sprüche auf
alte Bücher druckt. Die seltsamen Titel ergeben mehr
Sinn als die meisten echten Ratgeber. Ein Gespräch über die Verbindung von Kunst und Psychologie.

SZ-Magazin Herr Deckmann, Sie sind Künstler und Psychotherapeut in Kopenhagen. Frage an den Psychotherapeuten: Gibt es etwas Schwierigeres als Veränderung?
Johan Deckmann: Wahrscheinlich nicht. Allerdings ist es ein großer Unterschied, ob man sich selbst verändern möchte, jemand anderen oder die Welt. Manchen Menschen fällt es leicht, sich das Rauchen abzugewöhnen. Die wichtige Frage ist: Hat man Grund genug, sich zu verändern?

Wie meinen Sie das?
Möchte man wundervolle Jahre des Rauchens gegen ein langes Leben eintauschen? Das ist eine sehr subjektive Entscheidung. Ich glaube, schwieriger als Veränderung ist, sich selbst zu überwinden. Alles hängt davon ab, wie reflektiert man ist. Von der Fähigkeit, die eigenen Stärken und Schwächen anzuerkennen.