»Der westliche Lebensstil wird nicht mehr lange fortbestehen«

Der US-Ökonom Dennis Meadows wurde vor 50 Jahren mit »Die Grenzen des Wachstums« berühmt. Im Interview erklärt er, warum seine Studie zur Zukunft der Erde nicht den erhofften ­Einfluss hatte – und wie eine Zivilisation ­aussehen müsste, die Klimawandel und Bürgerkriege übersteht.

Dennis Meadows lebt immer noch in Durham, wo er bis vor knapp 18 Jahren Professor an der State University of New Hampshire war.

Foto: Tony Luong

SZ-Magazin: Herr Meadows, halten Sie sich für einen Pessimisten?
Dennis Meadows:
Kommt darauf an. Ich bin sehr optimistisch, was meine persönliche Gesundheit betrifft, aber zur Gesundheit des Planeten habe ich eine andere Einschätzung. In jedem Fall halte ich mich für einen Realisten. Ich schaue mir Daten an und versuche zu verstehen, was sie bedeuten.

Und was lesen Sie aus den Daten über das Schicksal der Erde?
Das hängt vom Zeithorizont ab. Diesen Planeten gibt es seit mehr als vier Milliarden Jahren. Er wird sicher noch einige hundert Millionen Jahre existieren. Über diesen Zeitraum bin ich sehr optimistisch für den ­Planeten. Aber wenn ich über die Zukunft unserer westlichen Zivilisation mit ihrem hohen Energie- und Materialverbrauch nach­denke, glaube ich nicht, dass sie noch sehr lange hier sein wird.