Die Expertinnen
1. Wie finde ich heraus, welcher Beruf der richtige für mich ist?
Bevor wir über persönliche Vorlieben oder Talente sprechen, räumt Katharina Tempel mit einem verbreiteten Irrglauben auf: »Viele Menschen denken, da gebe es diesen einen perfekten Job im Leben, für den man gemacht ist, die sogenannte Berufung. Ich halte das für eine gefährliche Überinterpretation, denn erstens kann es furchtbar frustrierend sein, wenn man diese eine Sache nicht findet. Und zweitens kann sich daneben alles andere nur falsch oder unvollkommen anfühlen.« Sie rät, mit einer anderen Erwartungshaltung an die Jobsuche zu gehen. Zunächst solle man sich überlegen: Woran habe ich Freude? Was interessiert mich? Worin liegen meine Stärken? »Wenn man das für sich geklärt hat, kann es sein, dass man merkt: Es gibt keinen Job, der all das vereint. Zum Beispiel, wenn Sie gern in direktem Kontakt mit Menschen stehen und gleichzeitig richtig gut darin sind, Computerprogramme zu schreiben, was man eher alleine macht«, sagt Tempel. In so einem Fall solle man nicht alle Erfüllung in der beruflichen Tätigkeit suchen, sondern die Interessen breiter verteilen. Für dieses Beispiel könnte das so aussehen: Die Person verdient ihr Geld in einer IT-Firma und arbeitet in der Freizeit ehrenamtlich in einem Sportverein, wo sie mit vielen anderen Menschen zu tun hat.