»Viele lernen schon in der Kindheit, ihre Bedürfnisse zurückzustellen«

Sie sagen Ja zu neuen Aufgaben, obwohl sie längst an ihrer Grenze sind, und reagieren panisch auf jede Disharmonie: People Pleaser möchten es anderen um jeden Preis recht machen. Eine Expertin erklärt, wie Betroffene lernen können, wieder mehr auf sich selbst zu hören.

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SZ-Magazin: Frau Josephson, People Pleaser sind Menschen, die anderen gefallen wollen. Was ist daran schlimm?
Meg Josephson:
Es ist nicht per se schlimm, anderen gefallen zu wollen. Zum Problem kann es werden, wenn man eigenen Bedürfnisse hintanstellt, um es anderen recht zu machen. Ein People Pleaser tendiert zum Beispiel eher dazu, einem Treffen mit einem Freund oder einer Freundin zuzusagen, obwohl er oder sie gar keine freien Kapazitäten hat und völlig ausgelaugt ist. Dahinter steckt oft der instinktive Gedanke: Wenn ich unkompliziert bin und meine Bedürfnisse hintanstelle, werde ich mehr geliebt.