SZ-Magazin: Sie sind bekennender Heimwerker, haben Sie in Zeiten von Corona viel im Haus repariert?
Wolfgang Schmidbauer: Bisher nutze ich die Zeit, um meine Werkstatt mal aufzuräumen. Ich bin ja normalerweise immer nur am Wochenende hier in Dießen auf dem Land und ich bin kein sehr ordentlicher Handwerker, sondern lasse alles irgendwo fallen.
In Ihrem soeben erschienenen Essay »Die Kunst der Reparatur« bezeichnen Sie sich als dilettantischen Bastler, der sich gern an allem ausprobiert, aber dem nur wenig an Perfektion gelegen ist.
Ich liebe Improvisationen, ich mag es, wenn kaputte Dinge wieder funktionieren, aber bei mir muss nichts wieder wie neu sein. Bei einem angeschlagenen Glas könnte man etwa den gesamten oberen Rand abschleifen, wenn man es perfekt haben möchte. Mir genügt es, die abgesplitterte Stelle rundzuschleifen, damit man wieder gefahrlos trinken kann.