Musikfestivals sind der Höhepunkt vieler Jugendbiografien: Nirgendwo kann man so hemmungslos trinken, tanzen, sich verlieben, und das meistens drei oder vier Tage am Stück. Was auf einem Festival passiert, bleibt auf dem Festival – und eben auch das, was mit hineingenommen wurde. Bei Rock am Ring waren es letztes Jahr mehr als 600 Tonnen Müll.
Unser Foto zeigt das Reading Festival bei London (dieses Jahr vom 22. bis 24. August), nachdem die 90 000 Besucher nach Hause gefahren sind. Für das Ticket haben sie 260 Euro bezahlt, für das billigste Zelt im Baumarkt etwa 20 Euro. Einpacken lohnt da kaum – und gehört zum Punkrock-Lifestyle nicht auch die Freiheit, unordentlich zu sein? Vielleicht vertrauen die verkaterten Besucher aber auch nur den Regeln der modernen Dienstleistungsgesellschaft: Irgendwer räumt den Dreck schon weg. So ist es auf der anderen Seite des Bretterzauns doch auch.
Fotos: David White