»Taschengeld darf man nicht an Bedingungen knüpfen oder zur Strafe streichen«

Viele Dinge lernen Kinder in der Schule. Doch ein gutes Verhältnis zu Geld müssen ihnen vor allem ihre Eltern beibringen und vorleben. Nur wie? Eine Anleitung zum Umgang mit Taschengeld, teuren Wünschen und bezahlten Arbeiten im Haushalt.

In der Grundschule fangen Kinder an, mit Papiergeld und Münzen zu rechnen.

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SZ-Magazin: Wurde in Ihrer Kindheit zu Hause regelmäßig über Geld gesprochen?
Mike Schäfer: Bei mir nicht wirklich. Ich bekam Taschengeld und hatte ein Sparbuch, aber ich habe als Kind kaum ein finanzielles Verständnis entwickelt. Als ich von zu Hause auszog, wusste ich nicht, wie man ein Haushaltsbuch führt, und ich hatte mit meinen Eltern auch nie über ihr Gehalt oder Investitionen gesprochen – weil sie die gar nicht tätigten.
Marielle Schäfer: Bei mir war das anders. Wir haben auch nicht ständig über Geld geredet, aber es war immer wieder ein Thema: Was sind die Münzen und Scheine wert, wie geht man damit um, was kann es Gutes ermöglichen? Uns Kindern wurde erklärt, welche Urlaube pro Jahr drin waren und welche nicht. Ich wurde zu einem Ferienjob ermuntert, als ich mir ein Laptop gewünscht habe. Wir wussten auch, dass unsere Eltern zwei kleine Wohnungen als Geldanlage gekauft hatten und etwas an der Börse investierten. Im Wohnzimmer bei meinem Opa liefen sogar häufig im Teletext die Aktienkurse, weil ihn das so interessierte.