Was bleibt vom Traum eines anderen Lebens?

Vor vierzig Jahren entstand in Italien die deutsche Kommune »Utopiaggia«. Es gibt sie bis heute – trotz Streit, zerbrochener Liebe und müde gewordenen Knochen. Wie eine idealistische Gemeinschaft zu überdauern versucht.

Es gibt Menschen, von denen man als Erstes erfährt, mit wem sie mal zusammengewohnt haben. Bei Longo ist das so. Klaus Lange, so heißt er für Leute, die ihn nicht näher kennen, hat mit Joschka Fischer, dem früheren Außenminister von den Grünen, in einer WG in Frankfurt gelebt. Ende der Neunzigerjahre war Longo mein Textchef beim SZ-Magazin, und als wir kürzlich nach langer Zeit wieder telefonieren, erzählt er mir auch von einer Kommune in Italien, in der er ein Jahr Anfang der Achtzigerjahre gelebt habe und wo er gerade zu Besuch gewesen sei.