Wie lebt der siebenjährige Junge, der mitansehen musste, wie sein Vater die Mutter tötete?

Offene Fragen aus dem Jahr 2007.

    »Seine Mutter hielt ihn an der Hand, als sein Vater auf die beiden zustürmte, die Mutter erstach, mit Benzin übergoss und anzündete. Für den sogenannten Ehrenmord im Oktober 2006 von Garching verurteilte das Münchner Schwurgericht Kazim M. zu lebenslanger Haft. Sofort nach der Tat nahm ein Kollege vom Opferschutzkommissariat den Jungen auf, bis ihn das Jugendamt in einer Pflegefamilie unterbrachte. Anfangs war er aggressiv, schrie, nässte sich ein.

    Inzwischen hat er sich gut in seine neue Familie eingegliedert, die Angstträume sind weg. Nicht nur der Junge, auch seine Pflegeeltern werden psychologisch betreut. Wir müssen ihm zeigen, dass ein Streit auch friedlich enden kann. Die leiblichen Eltern des Jungen haben Heiligabend nie gefeiert, in diesem Jahr hat er sein zweites Weihnachtsfest erlebt: Sein größter Wunsch war eine Parkgarage für seine Spielzeugautos.« Arno Helfrich, Leiter Opferschutzkommissariat der Polizei MünchenFoto: ap