SZ-Magazin: Sie sind Mediatorin, Zuhören macht Ihren Beruf aus. Haben Sie nach zwei Jahren Pandemie das Gefühl, dass Zuhören wichtiger denn je ist?
Claudia Völker-Cheung: Ich habe schon den Eindruck gewonnen, dass es den Menschen, die mir gegenübersitzen, extrem wichtig geworden ist, Gehör zu finden. Gesehen und gehört zu werden ist ein menschliches Grundbedürfnis. In Krisenzeiten womöglich noch mehr als zuvor.
Was macht das Zuhören denn so wichtig?
Wenn einem wirklich zugehört wird, fühlt man sich so wahrgenommen und gesehen, wie man im Kern ist. Der oder die Zuhörende signalisiert Offenheit, Respekt und Empathie, zeigt Interesse am Gegenüber. Das sind grundlegende Faktoren des menschlichen Miteinanders.