SZ-Magazin: Sie haben vor eineinhalb Jahren ein vielbeachtetes Buch über den Sex der Frauen geschrieben und jetzt eines über den Sex der Männer. Welches hat Ihnen mehr Spaß gemacht?
Katja Lewina: Das waren zwei grundverschiedene Unternehmungen. Beim Sex der Frauen konnte ich auf meine Erfahrungen und die Erfahrungen anderer Frauen zurückgreifen. Das Buch war ein Versuch, die weibliche Sexualität darzustellen und deren Wut und Ohnmacht auszudrücken. Das Männerbuch war eher ein Erforschen. Natürlich habe ich als Heterofrau viele Erfahrungen mit Männern gemacht, dennoch blieben viele Fragen übrig. Ich wollte wirklich in die Gehirnwindungen und Herzen der Männer reinkriechen.
»Männer sind besessen von der Angst, es nicht draufzuhaben«
Kaum ein Mann redet ehrlich über Sex, sagt die Autorin Katja Lewina. Also hat sie das Gespräch mit Männern gesucht. Ein Interview über gesellschaftlichen Druck, Selbstzweifel – und die Frage, was das mit uns allen macht.