»Ich habe mich auf der Bühne schon oft gefragt: Warum mache ich das eigentlich?«

Die große Suche nach dem Sinn, würdevolles Altern im Pop und das unvermeidliche Thema Scientology: ein Gespräch mit dem Sänger Beck.

Ein chinesisches Sprichwort sagt: Erst betrachte dich selbst im Spiegel, dann rede. Aber wenn Beck in den Spiegel schaut oder in seine Songtexte, ist er nicht immer sicher, womit er es eigentlich zu tun hat.

Foto: Eliot Lee Hazel

Ein absurder Rahmen. Wie passt denn das zusammen? Beck: der kalifornische Slacker, berühmt und gefeiert als Mischung aus Hippie und Hip-Hopper, der nie alternde Junge, verwuschelte Haare, vernuschelte Songs. Und dann sitzt er da in London, um Interviews zu geben, in einem Palast von Hotel, das Foyer wie eine Kathedrale, goldene Vorhangtroddeln, schwere Sessel. Die Hotelbar, groß wie ein Speisesaal, wird beherrscht von einem Tresen, der, kein Witz, an einem Ende in einen Konzertflügel übergeht. Ein Klaviertresen. Könnte auch aus einem Beck-Video stammen.