SZ-Magazin: Herr Süfke, warum arbeiten Sie ausschließlich mit Männern?
Björn Süfke: In meiner Arbeit erlebe ich, dass viele Männer in der Psychotherapie eine andere Herangehensweise brauchen als Frauen. Männer fragt man nicht, was ihr Problem ist, und sie berichten dann. Mit Männern muss man ganz anders arbeiten. Denn Männer lernen im Laufe ihrer Sozialisation, ihre Gefühle zu unterdrücken, abzuwehren, abzuspalten. Gefühle von Trauer, Angst und Scham sind für viele nicht zugänglich. In der Psychotherapie aber brauchen wir die Fähigkeit, über diese Gefühle zu sprechen. Die Voraussetzung für ein psychotherapeutisches Gespräch ist, dass ich als Therapeut zu den Gefühlen und Bedürfnissen des Klienten durchdringen kann. Wenn diese bei ihm abgewehrt sind, geht das nicht.
»Männer drücken ihre Gefühle häufig durch Wut aus«
Der Psychologe Björn Süfke therapiert seit 25 Jahren nur Männer und sagt: Seine Gefühle zu unterdrücken, ist ungesund für sich selbst – und für die Beziehung. Wie man Blockaden überwinden und mehr Emotionalität in die Partnerschaft bringen kann.