SZ-Magazin: Herr Lewandowski, für eine soziologische Studie der Universität Bielefeld untersuchen Sie Paare, die sich selbst beim Sex filmen. Wie kommen Sie zu diesem Forschungsfeld?
Lewandowski: Würden Sie das einen Physiker auch fragen?
Vermutlich nicht. Aber Physiker erforschen auch eher selten Amateurpornographie.
Das tut ja kaum jemand. Und letztlich liegt darin schon eine erste Erklärung für meine Arbeit. Die ganz normale, alltägliche Sexualität von Menschen ist kaum erforscht. Es gibt zwar einige Studien über Pornos, aber da geht es um die Fragen: Wie wirkt Pornografie? Was macht Pornografie mit Menschen? Dabei finde ich die umgekehrte Frage viel spannender: Was machen Menschen mit Pornografie?