»Mal ist der Sex eher romantisch, mal geht alles ganz schnell«

Der Soziologe Sven Lewandowski untersucht Amateurpornografie. So leitet er Erkenntnisse über alltägliche Sexualität ab, die der Forschung sonst verwehrt bleiben. Ein Gespräch über Vorlieben, den Fernseher im Hintergrund – und die Frage, was langjährige Paare den meisten One-Night-Stands voraus haben. 

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SZ-Magazin: Herr Lewandowski, für eine soziologische Studie der Universität Bielefeld untersuchen Sie Paare, die sich selbst beim Sex filmen. Wie kommen Sie zu diesem Forschungsfeld?
Lewandowski:
Würden Sie das einen Physiker auch fragen?

Vermutlich nicht. Aber Physiker erforschen auch eher selten Amateurpornographie.
Das tut ja kaum jemand. Und letztlich liegt darin schon eine erste Erklärung für meine Arbeit. Die ganz normale, alltägliche Sexualität von Menschen ist kaum erforscht. Es gibt zwar einige Studien über Pornos, aber da geht es um die Fragen: Wie wirkt Pornografie? Was macht Pornografie mit Menschen? Dabei finde ich die umgekehrte Frage viel spannender: Was machen Menschen mit Pornografie?