SZ-Magazin: Sandra, erinnern Sie sich, wann Sie Ihre Partnerin zum ersten Mal mit Patricia angesprochen haben?
Sandra Höstermann-Schüttler: Das Problem bei uns war, dass sehr lange Zeit außer mir niemand etwas über Patricias Transidentität wusste. Das heißt, ich habe bewusst vermieden, den Namen zu sagen, weil ich Angst hatte, dass ich mich unserer Familie und unseren Freunden gegenüber verplappere. Den Namen habe ich dann irgendwann zwischen 2010 und 2014 zum ersten Mal verwendet, aber ich kann mich nicht mehr an die konkrete Situation erinnern.
Patricia Schüttler: 2010 habe ich mich bei Sandra geoutet. Im Grunde wusste das zu diesem Zeitpunkt nur eine der Mitarbeiterinnen in meiner Praxis, die auch schon bei unserer Hochzeit 2003 meine Trauzeugin und eine gute Vertraute war. Weitere Coming-outs kamen dann erst ab 2014.
»Durch die Transition hat sich unsere Beziehung intensiviert«
Patricia Schüttler und Sandra Höstermann-Schüttler sind seit knapp 20 Jahren verheiratet. Lange dachte Sandra, sie wäre in einer Beziehung mit einem Mann. Doch Patricia ist eine Transfrau und hat sich 2010 bei Sandra geoutet. Ein Gespräch über Ängste, Veränderungen – und die Frage, was eine stabile Partnerschaft ausmacht.