Das perfekte kleine Schwarze kann man nicht suchen, es findet einen. Meistens an einem Tag, an dem man nicht damit gerechnet hat. In einer vermeintlich langweiligen Boutique vielleicht, in der man nur schnell nach Schals geschaut hat. Oder in einem Luxuskaufhaus, wo man kurz die schicken Toiletten aufsuchen wollte. Und ehe man sich versieht, probiert man zum Spaß diverse Kleider an. Gefährlich: Wenn einem das perfekte kleine Schwarze begegnet, weiß man es sofort. Es sitzt kompromisslos und verwandelt einen augenblicklich in eine bessere Version seiner selbst (auch wenn man in Socken und ohne Make-up vor dem Spiegel steht). So geschehen in Was das Herz begehrt, als Diane Keaton ihren weißen Rollkragenpullover gegen ein schlichtes schwarzes Kleid tauscht. Sie zeigt Hals und Bein, und Jack Nicholson ist: schockverliebt.
Ein Indiz dafür, dass man fündig geworden ist? Erhöhter Herzschlag und sofortige Verdoppelung des Selbstwertgefühls. Beratung? Eine Nacht drüber schlafen? Überflüssig! In solchen Momenten darf man nicht zögern. Entscheidend sind Material und Schnitt. Optimal: auf den ersten Blick simpel und auf den zweiten raffiniert. Wie das kleine Schwarze von Prada, dessen tiefer Rückenausschnitt als Blickfang die Rolle des Dekolletés übernimmt. Coco Chanel prophezeite bereits 1926 in der Vogue, dass »la petite robe noire« eine Art Uniform für alle Frauen mit Geschmack werden wird. Sie sollte recht behalten: Auf das kleine Schwarze kann man bis heute in jeder Situation bedingungslos zurückgreifen. Es ist der goldene Schnitt der Frauengarderobe.
Model Kristine Drinke / elite models london; Styling Kathy Kauder; Make-up Jochen Pahs für Chanel; Retusche Franziska Strohm for thegaabs; Red camera operator Richard / theregistrygaabs
Foto: Markus Gaab