Ein kalter Tag in München, fieser Wind in den Straßen, eine warme Bar am Odeonsplatz. Peter Kraus kommt zur Tür, nein, nicht einfach herein, sondern hereingefedert. Weiße Turnschuhe, schmal geschnittener Kurzmantel, Kragen hochgestellt. Sportlicher Handschlag. Kein Gedanke, dass der Mann Mitte achtzig sein soll. Bewegung, Auftreten, Strahlen, es könnte auf der Stelle der Dreh beginnen für die Art von Filmkomödien, mit denen sein Name seit den Fünfzigerjahren verbunden ist. Oder eine Aufnahme für Lieder wie Sugar Baby, die ihn berühmt machten. Kraus schwingt sich an einen Bartisch und erzählt, dass hier direkt um die Ecke sein Vater vor vielen Jahrzehnten Kabarett gespielt hat, im ehemaligen »Annast« direkt neben dem Hofgarten. Der kleine Peter immer mittendrin. Siebzig Jahre später strahlt der gleiche Peter Kraus die Redakteure an und sagt in melodiösem österreichischem Singsang: »Also, was wollen S’ wissen?«
»Bei meinen Konzerten wurden auch Rauchbomben geworfen«
Er brachte Teenager zum Kreischen, da gab es noch nicht mal die Beatles. Jetzt wird Peter Kraus 85. Ein Gespräch mit Deutschlands erstem Popstar über Randale im Publikum, das Image als Heulboje und den leidigen Vergleich mit Elvis.