Der Ballonrock – ist er ein »Must« oder nichts weiter als heiße Luft?

    Die Antwort liegt, wie so oft in der Mode, irgendwo dazwischen. Der Ballonrock kann zum richtigen Hingucker werden, wenn sich die runde Form in Maßen hält. Besonders gefallen haben mir in dieser Saison die Cocktailkleider des amerikanischen Modemachers Zac Posen: Mit ihren ballonartigen Miniröcken sind sie ein gutes Beispiel für eine gelungene Umsetzung dieser schon häufiger da gewesenen Modeerscheinung. Aber auch die etwas längeren, in ihrer Form gemäßigten Ballonröcke aus den Kollektionen von Bottega Veneta oder Burberry Prorsum sind sehr tragbar und sehen angezogen gut aus. Steht allerdings das »Pump-Element« im Vordergrund, kann der runde Rock ganz schnell grotesk wirken, und die Trägerin läuft Gefahr auszusehen wie eine Figur aus der Commedia dell’ Arte. Ich würde sagen, der Ballonrock gehört zu den Kleidungsstücken, die unbedingt von jüngeren Frauen getragen werden sollten. Und: Ein absolutes »Must« sind schlanke, lange Beine dazu. Denn sonst erinnert der Ballonrock doch sehr an ein Clownkostüm.Stefanie Schütte ist Modejournalistin und Autorin des Buches »Die großen Modedesignerinnen. Von Coco Chanel bis Miuccia Prada«.