»Ich hatte schon Gegner, bevor ich irgendetwas gesagt hatte«

Vor rund einem Jahr fing die Köchin Sarah Wiener eine ganz andere Karriere an: als Abgeordnete im Europäischen Parlament. Wie findet man sich als Neuling dort zurecht? Was will sie erreichen? Und wie kocht sie jetzt? Ein Interview in Etappen.

Die Rinder der Rasse »Aberdeen Angus« sind schwarz. Wiener praktiziert noch die so­genannte Warmschlachtung, dabei wird das Fleisch sofort verarbeitet und es kommen keine Zusatzstoffe zum Einsastz. ­Wiener sagt, so bleibe die Wurst zarter.

7. September 2019

SZ-Magazin: Frau Wiener, im Mai sind Sie als Vertreterin der österreichischen Grünen ins EU-Parlament gewählt worden. Seit wann interessieren Sie sich für Politik?
Sarah Wiener: Ich habe mich nie mehr als der Durchschnittsbürger für Politik interessiert, aber für unsere Lebensmittel immer. Mit 16 bin ich als Hippiemädchen durch ­Europa getrampt und habe mich über den Hormonfleisch-Skandal aufgeregt. Dass man für Gewinnmaximierung Tiere quält und die Gesundheit der Menschen gefährdet, hatte ich mir nicht vorstellen können.