»Dass Frauen weniger Publikum ziehen, ist Humbug«

Regisseurin Karoline Herfurth spricht im Interview über das Älterwerden, was sie ihrem jüngeren Ich heute sagen würde und warum Schauspielkollegin Nora Tschirner ihre beste Beraterin ist.

Karoline Herfurth, 38, wurde bekannt durch ihre Rollen in Filmen wie »Das Parfum«, »Das Wunder von Berlin« und »Im Winter ein Jahr«. Inzwischen arbeitet sie vermehrt auch als Regisseurin (»SMS für Dich«, »Sweethearts«). Gerade ist ihr Film »Einfach mal was Schönes« angelaufen.

Foto: Mathias Bothor

Frau Herfurth, wenn Sie an die ganz junge Karoline zurückdenken, so mit 17, 18: Was würden Sie ihr aus heutiger Sicht gern sagen? 
Karoline Herfurth: Ich würde ihr sagen: Entspann dich, es ist okay, wie du bist. Stress dich nicht. Mach die Dinge genau in dem Tempo, das für dich angenehm ist.

Haben Sie sich oft gedrängt gefühlt? 
Ja, vor allem in Bezug auf meinen Körper, mein Äußeres. Der Druck durch öffentliche Bilder und Zeitschriften, der Anspruch, einer bestimmten Körperform zu entsprechen, hat mich gestresst. Ich habe lange gedacht, ich müsste zum Beispiel dünnere Oberschenkel haben, und habe viel Zeit verschwendet in -irgendwelchen Sportcentern. Ich würde der jüngeren Karoline sagen, das ist nicht notwendig, pure Kraftverschwendung.