SZ-Magazin: Was, wenn ich wegen der Pandemie fürchte, mich anzustecken – und deshalb nicht mit dem Zug oder dem Flugzeug in den Urlaub fahren will?
Andrea Herrmann: Ist es denn sinnvoll, in Pandemiezeiten weite Reisen zu machen? Gerade die Fernreisenden waren es ja, die das Virus über den ganzen Erdball getragen haben. Zugfahren an sich halte ich aber nicht für sehr gefährlich. Man sollte nur die Maske anbehalten.
Regine Gwinner: Ist mir Zugfahren zu gefährlich, etwa wenn ich auch nicht mehr ins Restaurant gehe, nicht in die Oper oder ins Kino, und auch keine Freunde mehr treffe, dann ist Urlaub eh keine sichere Option. Dann fahre ich mit dem Rad von zuhause aus los – zum Beispiel bis ans Meer, oder Freunde in Deutschland besuchen.
Heiko Bielinski: Vor der Entscheidung standen wir als Familie in den vergangenen zwei Jahren öfter. Manchmal fanden wir es vertretbar, den Zug zu nehmen, manchmal nicht. Wenn Zug, aus welchen Gründen auch immer, keine Option ist, nehmen wir ein Carsharing-Auto.
Vincent Konrad: Einer der herrlichsten Urlaube war, mit dem Rad von der eigenen Haustür in München in Richtung Süden zu starten. Sechs Tage später genoss ich auf dem Markusplatz in Venedig einen Cappuccino. Es war der beste – und teuerste – meines Lebens.
Brauche ich wirklich ein Auto?
Notfälle, Transporte, Kinder, Urlaub: Die Argumente von Menschen, die auf ihr Auto nicht verzichten möchten, sind plausibel – oder? Vier Expertinnen und Experten für autofreies Leben erklären, wie diese Lebenssituationen in ihren Augen auch ohne PKW zu meistern sind. Teil eins unseres Schwerpunktes zu nachhaltiger Mobilität.