SZ-Magazin: Die eine ist schlauer, der andere hat mehr Freunde oder macht die aufregenderen Reisen als ich. Warum vergleichen wir uns ständig?
Nexhmedin Morina: Das ist ganz natürlich, der Mensch ist ein soziales Wesen und denkt und handelt in Relation zu anderen. Vieles davon läuft automatisch oder unwillkürlich ab. Ich bin kein Fan davon, Vergleiche grundsätzlich als etwas Negatives oder Schädliches wahrzunehmen. Sie sind ein essenzieller Teil unserer Lebenserfahrung und wichtig, um etwas über sich selbst zu erfahren und sich in sozialen Gruppen verorten zu können.
»Eine akkurate Selbsteinschätzung dient unserem Wohlbefinden«
Schau nicht nach rechts oder links, heißt es – doch für den Psychologen Nexhmedin Morina sind Vergleiche mit anderen entscheidend, um sich im Leben zu verorten und voranzukommen. Er erklärt, wie es gelingt, sich dabei nicht selbst abzuwerten oder sich in Neid zu verlieren.