»Die Wohnzimmer der Menschen sind unsere wahren Museen«

Patricia Urquiola ist die wirkmächtigste ­Designerin unserer Zeit. Im Gespräch erklärt sie, was Möbelklassiker mit Shakespeare-Stücken ­gemeinsam haben und welche Lehren sie aus der Pandemie zieht.

Patricia Urquiola, hier in ihrem Mailänder Designstudio, ­wurde 1961 in Oviedo geboren.

Die Spanierin Patricia Urquiola, die seit vierzig Jahren in Mailand lebt und dort seit 2001 ein Designstudio mit siebzig Mitarbeitenden betreibt, zählt zu den erfolgreichsten Designerinnen der Gegenwart. Sie entwirft Möbel und Produkte für Hersteller wie Alessi, B&B Italia, Louis Vuitton, Moroso und Rosenthal. Sie lehrt an diversen Hochschulen, etwa in Havard, ist eine gefragte Rednerin und erhielt von der spanischen Regierung für ihre Verdienste die »Goldmedaille der schönen Künste«. Urquiola spricht in aberwitziger Geschwindigkeit, sie spricht auch kaum einen Satz zu Ende, weil sich ihre Gedanken oft gegenseitig überholen. Ihre Ausführungen beginnen meistens mit einem »Ecco« und ziehen ein »Capito?« oder »Bueno!« nach sich.