Wo sind all die Büdchen hin?

Die Geschichte der Kioske reicht von Lissabon über Istanbul bis zurück ins alte Ägypten. Nur schade, dass sie sich heute in reine Getränkeläden voller Kühlschränke verwandeln.

Illustration: Dirk Schmidt

Ich war in Lissabon. Zu den Dingen, die mir in dieser bemerkenswerten Stadt angenehm auffielen, gehörten die hübschen Kioske, die auf vielen Plätzen stehen und das auf Portugiesisch sogenannte paisagem urbana prägen. (Um das deutsche Stadtbild einmal zu vermeiden.) Die ersten wurden Ende des 19. Jahrhunderts errichtet, und sie sind oft von Stühlen und Tischen umgeben, an denen man Kaffee, Wasser, Bier oder Wein zu sich nimmt. Stünden die Häuschen im Ruhrgebiet, würde man sie Trinkhalle nennen, hier aber heißen sie Quiosque.