Berserker am Marmeladenglas  

Ob es Verpackungen sind, die man gar nicht erst aufkriegt, oder solche, deren Inhalt beim Öffnungsversuch unkontrolliert herausspritzt – unser Kolumnist staunt darüber, mit welch kreativen Methoden uns die Verpackungsindustrie zur Verzweiflung treibt.

Illustration: Dirk Schmidt

Kürzlich erfuhr ich von einer Studie, derzufolge jeder Mensch im Durchschnitt 31 Tage seines Lebens ausschließlich mit dem Öffnen von Verpackungen verbringt.

Das erscheint mir plausibel. In meinem konkreten Fall dürften es mehr sein, denn wenn zum Beispiel bei uns daheim ein Marmeladen- oder Gurkenglas mit normaler menschlicher Muskelkraft nicht aufzuschrauben ist, reicht man es mir. Ich bereite mich durch tägliches Hanteltraining und ein spezielles, fein abgestimmtes Work-out für meine Hand- und Fingermuskulatur gezielt auf die Aufgabe vor. Jedoch scheitere auch ich immer wieder, weshalb in solchen Notfällen ein Dosenlocher für Kondensmilch zur Hand sein muss, mit dem ich nach Berserker-Art auf den Marmeladen- oder Gurkendeckel ein­steche, um Luft ins Glas hinzubekommen und den Unterdruck zu beseitigen, der das Öffnen des Deckels erschwert.