Welchen Einfluss die Ernährung auf das Demenzrisiko hat

Frank Jessen, Wissenschaftler am Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen, erklärt, welche Gerichte Gift fürs Gehirn sind und an welche Leitlinien man sich beim Essen halten sollte, um neurologisch möglichst gesund zu altern.

Tomaten enthalten viel Vitamin C, mit ihnen macht man beim Einkaufen nichts verkehrt.

Foto: Vladimir Vladimirov/Getty

SZ-Magazin: Herr Jessen, Sie forschen seit Jahren zum Thema Demenz. Wie sehr hat der Lebenswandel einen Einfluss auf das Risiko, an Alzheimer zu erkranken?
Frank Jessen: Nach aktueller wissenschaftlicher Erkenntnislage hat der Lebensstil einen Einfluss von bis zu 45 Prozent auf das Risiko eines Menschen, innerhalb einer normal zu erwartenden Lebensspanne eine Demenz zu bekommen.

Was gehört denn alles zu einem »Lebensstil«?
Da sind Faktoren dabei, die schon sehr früh im Leben eine Rolle spielen. Ein hoher Bildungsstand ist zum Beispiel ein Schutzfaktor vor Demenz. Hoher Blutdruck, Diabetes, Übergewicht und Bewegungsmangel sind alles Risikofaktoren. Auch die Psyche spielt eine Rolle. Depressionen, Einsamkeit und geringe kognitive Aktivität erhöhen das Alzheimer-Risiko genauso wie schlechtes Hören oder immer wieder auftretende, auch leichte Kopfverletzungen wie Gehirnerschütterungen. Wie gut wir schlafen, spielt auch eine Rolle. Und der Ernährungsstil.