Wasser ist nicht gleich Wasser. Es gibt Mineralwasser, Grundwasser, Leitungswasser, Luxuswasser, dieses Wasser, jenes Wasser. Seit einiger Zeit findet man im Getränkemarkt immer wieder auch »Bio-Mineralwasser«. Eine Bezeichnung, die erst mal stutzig macht, schließlich erscheint einem Mineralwasser doch als etwas, das gewissermaßen per Definition schon bio ist. Es ist eben Wasser und kommt aus einer Quelle. Aber so einfach ist es nicht. Viele Wasserhersteller haben erkannt, dass Menschen, die sich bewusst ernähren, die beim Fleisch auf die Herkunft achten und beim Ei auf die Bodenhaltung, auch bei ihren Getränken bereit sind, ein bisschen mehr zu zahlen, wenn dafür die Qualität stimmt.
Ein deutsches Sprichwort sagt, »Durst macht aus Wasser Wein.« Dabei müsste man eher sagen: Bewusste Ernährung macht Wasser so wertvoll wie Wein. Der erste deutsche Hersteller, der ein eigenes Bio-Mineralwasser auf den Markt brachte, war Lammsbräu aus Neumarkt, ein Unternehmen, das zuvor schon mit Bio-Bier Erfolg hatte.
Aber Wasser als bio zu bezeichnen, das ging der Konkurrenz erst mal zu weit, »Bio-Mineralwasser«, das sei doch eine Selbstverständlichkeit, es kam zu einem bizarren Rechtsstreit mit überraschendem Ende. Heute stehen im Regal immer mehr Bio-Mineralwasser, der Absatz steigt, aber die Reibereien hören nicht auf. Gleich mehrere verschiedene Gütesiegel verschiedener Firmen sollen die Zusammensetzung des Wassers garantieren, die Hersteller versuchen, sich gegenseitig mit scharfen Qualitätskontrollen zu übertreffen.
Aber lohnt sich das Ganze? Und was sagen unabhängige Ernährungsexperten zur Aufregnung um das Bio-Mineralwasser?
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