SZ-Magazin: Nach den Feiertagen nehmen sich viele vor, sich gesünder zu ernähren, sich regelrecht vollzupumpen mit Obst und Gemüse. Da sind doch Säfte und Smoothies ein gutes Mittel der Wahl oder?
Bianca Meraner: Naja, eine Ernährung mit genügend Obst und Gemüse geht auch ohne. Die Empfehlung lautet ja möglichst fünf Handportionen Obst und Gemüse am Tag. Wer das nicht schafft, für den können Säfte und Smoothies eine Ergänzung sein. Die Gefahr besteht eher im Zuviel als im Zuwenig.
Wie meinen Sie das?
Wer viel und häufig Fruchtsäfte trinkt, nimmt sehr viel Energie auf. Wer nicht gleichzeitig beim Essen reduziert, nimmt tendenziell zu. Außerdem lassen Säfte den Blutzucker nach oben schnellen. Wenn diese Blutzuckerspitzen dann abfallen, können Heißhungerattacken folgen. Ein weiteres Problem, das durch übermäßigen Konsum von Fruchtzucker auftauchen kann, ist, dass der GLUT5 ein Fruktosetransporter, das ist ein Protein, das den Fruchtzucker aufnimmt, kapituliert. Dann gelangt Fruchtzucker in den Dickdarm und wird von den Bakterien verstoffwechselt, was zu enormen Bauchschmerzen führen kann. Was viele auch nicht wissen: Auch zum Entstehen einer Fettleber können Fruchtsäfte beitragen.