»Rotwein wird viel zu warm getrunken und Weißwein zu kalt«

An welchen objektiven Kriterien erkennt man einen guten Wein? Wie probiert man ihn richtig und welchen Einfluss haben Klima und Boden auf die Stilistik? Der Experte Bernhard Meßmer vom Weininstitut München erklärt, wie man schnell zum Weinprofi wird.

Mit einem vollen Glas in der Hand und etwas Expertise im Kopf macht das Genießen von Wein gleich mehr Spaß.

Foto: Annette Sandner

SZ-Magazin: Muss man viel über Wein wissen, um ihn richtig genießen zu können?
Bernard Meßmer: Um Spaß an einem Glas Wein zu haben, muss man sich nicht besonders gut auskennen. Aber wer herausfinden möchte, was einem schmeckt, und Lust auf Vielfalt hat, sollte sich schon mit dem Thema Wein beschäftigen.

Allein in Italien gibt es mehr als 1000 unterschiedliche Rebsorten, dazu kommen Weinanbaugebiete auf der ganzen Welt, verschiedene Weinstile und unzählige Weingüter. Wo soll man da als Einsteiger anfangen?
Bei den Weinen, die einem gefallen. Mein persönliches Steckenpferd sind zum Beispiel Champagner und Schaumweine, und da bin ich bereit, viel Zeit zu investieren und mich einzulesen. Wer kraftvolle Rotweine mag, kann sich Spanien oder Süditalien vornehmen, und wer gern gehaltvolle Weißweine trinkt, zum Beispiel in Barrique ausgebaute Chardonnays, startet am besten im Burgund. Stück für Stück kann man sich dann über die Region, Rebsorten und wichtigsten Weingüter informieren.