»Es ist wichtig, zu spüren, wie viel ein Kind wissen will«

Wie spricht man mit Kindern über den Wahlsieg Donald Trumps? Einfach gemeinsam die »Tagesschau« gucken? Eine Medienpädagogin empfiehlt einen anderen Ansatz – und erklärt, wie man seinen Kindern nicht die eigenen Sorgen überstülpt. 

Wie kann man Kindern erklären, wer Donald Trump ist?

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SZ-Magazin: Frau Götz, wie viel bekommen Kinder in Deutschland von einem Ereignis wie der US-Wahl schon mit?
Maya Götz: Wenn etwas passiert, das die Erwachsenen beunruhigt, merken das schon Kleinkinder. Aber bis zur ersten, zweiten Klasse bekommen Kinder in der Regel konkret von so einer Wahl nichts mit, wenn es nicht in der Familie besprochen wird. Und erst ab etwa acht Jahren können Kinder Fakten aufnehmen und wiedergeben und sie nutzen, um sich emotional zu entlasten.

Das können jüngere Kinder nicht?
Vorschul- oder Kita-Kinder sind in der kognitiven Entwicklung noch nicht so weit. Wenn sie im Fernsehen schlimme Bilder sehen, zum Beispiel vom Krieg in der Ukraine, nehmen sie die erst einmal auf, vielleicht auch mit in ihre Träume. Die US-Wahlen beschäftigen Kinder nicht in dem Maße emotional. Hier geht es tatsächlich eher darum, dass die Kinder Sorgen oder Ängste der Erwachsenen spüren.